Rund 1.500 Kinder unter 15 Jahren leiden in Österreich unter Diabetes mellitus Typ 1. Für viele Kinder beginnt daher mit der Schulzeit eine große Herausforderung, in der sie nicht nur oft auf sich allein gestellt sind, sondern auch häufig aufgrund ihrer Krankheit ausgeschlossen werden.
Jährlich erkranken rund 300 Kinder neu an der Autoimmunerkrankung Diabetes mellitus (Typ 1). Oft sind die Kinder noch unter 5 Jahren und gerade erst im Kindergarten. Beim Typ 1 Diabetes ist die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend, sodass Insulin mittels Pumpe oder Spritze dem Körper zugeführt werden muss. Daneben muss auch öfter am Tag der Blutzucker gemessen werden. Aufgaben, die für Kinder und Jugendliche oft alleine nicht bewältigbar sind.
Besser geschultes Personal

Daher macht die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Diabetes aufmerksam und fordert bessere Rahmenbedingungen für sie in Schulen und Kindergärten. Pädagoginnen benötigen besseres und diabetesspezifisches Fachwissen sowie mehr Rechtssicherheit. Daneben soll mehr medizinisches Personal in Kindergärten und Schulen eingesetzt werden. Dieses könnte nicht nur Kindern zur Seite stehen, sondern auch Pädagoginnen unterstützen.
Kinder nicht ausschließen
„Der Umgang mit chronisch kranken Kindern in Schulen und Kindergärten ist in zu vielen Fällen von Unwissenheit und Hilflosigkeit geprägt“ prangert Prof. Dr. Birgit Rami-Merhar, Leiterin der Diabetesambulanz an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Wien und Mitglied der ÖDG die derzeitige Situation an. „Es ist unerlässlich, PädagogInnen diabetologisch zu schulen, um das Diabetesmanagement für die Zeit der Fremdbetreuung ordnungsgemäß durchführen zu können und eine Sicherheit in der Diabetestherapie für die betroffenen Kinder zu gewährleisten. Ziel ist es, Kinder mit Diabetes nicht vom normalen kindlichen Alltag auszuschließen und Fehlzeiten in Kindergarten und Schule kurz zu halten“ appelliert Rami-Merhar.
Regelungen fehlen
„LehrerInnen und Direktion ziehen sich nicht selten auf den Standpunkt zurück, dass ihnen das Eingehen auf die Bedürfnisse dieser chronisch kranken Kinder nicht zugemutet werden kann. Statt sie bestmöglich in den Schulalltag zu integrieren, werden Hürden aufgebaut und die Kinder von Schulausflügen oder Skikursen ausgeschlossen“, berichtet Peter Hopfinger, Gründer der Initiative Diabetes Austria. Er bedauert, dass es keine österreichweiten Regelungen gibt, sondern die Eltern individuell mit den Schulen Abmachungen treffen müssen.
Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Plattformen:
Autor: ÖDG / OTS (APA)
Bilder: Pexels
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